Streichen mit Kreidefarbe, aber wie?

Das Wichtigste in Kürze
  • Transparenter Lack, auf Wasser basierend, eignet sich ausgezeichnet um Möbel, die mit Kreidefarbe gestrichen wurden zu versiegeln.
  • Kreidefarbe lässt sich gut streichen, ist sehr ergiebig und besitzt eine tolle Deckkraft.
  • Nach dem Trocknen der Kreidefarbe hat man eine wunderschöne, kalkig matte Oberfläche.
Der Shabby-Chic-Effekt liegt voll im Trend und damit auch das Streichen mit Kreidefarbe. Ob Möbel oder Wände, der Landhauslook verändert das Wohnambiente gewaltig.

Streichen mit Kreidefarbe

Der Landhausstil liegt voll im Trend und das bei Möbeln und Wänden. Es gibt eine leichte Möglichkeit selbst alte Möbel wieder im neuen Glanz erstrahlen zu lassen - Kreidefarbe.
streichen-mit-kreidefarbe
Die Kreidefarbe kann auf fast jedem Untergrund aufgetragen werden:
  • Stoff
  • Stein
  • Metall
  • alte Lacke.
Dabei ist es gerade bei alten Möbelstücken nicht notwendig, den alten Anstrich zu entfernen. Alte Lacke werden einfach überstrichen. Eines ist jedoch notwendig, die Lacke müssen mit Schleifpapier aufgeraut werden, damit die Kreidefarbe halten kann. Das war es aber dann auch schon.

Was ist eigentlich Kreidefarbe?

Kreidefarbe basiert auf Wasser und deckt gleichmäßig ab. Sie enthält viel Kreide und mehr Farbpigmente als normale Farbe. Das führt zu einem matten Effekt und trotzdem intensiven Farben mit ausgezeichneter Deckkraft. Sie eignet sich für Accessoires genauso wie für Möbel und Wände. Kreidefarbe trocknet sehr schnell, deshalb darf man auch rasch arbeiten. Die Konsistenz der Farbe ist dickflüssiger als bei normaler Farbe, weswegen sie auch nicht so rasch verläuft. Die einzelnen Pinselstriche sind so deutlich sichtbar und schaffen eine glanzvolle Ausstrahlung.

Die Eigenschaften von Kreidefarbe

Nachdem Streichen mit Kreidefarbe ist die Farbschicht etwas porös. Aber genau dadurch eignet sich Kreidefarbe auch für dekorative Techniken, wie das Schleifen, um den Shabby-Chic-Effekt zu erzielen oder dem Patinieren mit Wachs. Das Schleifen gestaltet sich bei Kreidefarbe leichter als bei herkömmlichen Farben. Bohnerwachs zum Beispiel zieht ganz leicht in poröse Farbschichten aus Kreidefarbe ein. Kreidefarbe verfügt darüber hinaus über folgende Eigenschaften:
  • ventilierend
  • feuchtigkeitsregulierend
  • günstiger Effekt für das Raumklima
  • ideal für die Anwendung auf Wänden.

Der Untergrund für das Streichen mit Kreidefarbe

Kreidefarbe kann, wie bereits gesagt, auf fast jedem Untergrund aufgetragen werden. Hier eine kleine Auswahl der Möglichkeiten:
  • Holz, gestrichen oder unbehandelt
  • Terrakotta
  • Tapete
  • Stein
  • Segeltuch
  • Textil
  • Papier
  • Metall
  • Möbel
  • Stuck
  • Wände.

Ist Schleifen vor dem Auftragen notwendig?

Wer gut deckend aufträgt, muss Möbel nicht ganz abschleifen. Sind die alten bestehenden Lack- und Farbschichten noch gut erhalten, müssen sie nicht mit Schleifpapier bearbeitet werden. Meist reicht es, den Untergrund fettfrei zu machen und Glanz stumpf abzuschleifen. So wird die Kreidefarbe leichter aufgenommen. Das reduziert den Zeitaufwand. Eine gute Vorbereitung zahlt sich also aus. Sind die alten Farbschichten beschädigt oder schon wirklich schlecht, kann man sie mit umweltfreundlichen und geruchsarmen Abbeizmitteln bearbeiten. Das gilt auch für alte Öl- und Wachsschichten.

Braucht es eine Grundierung für Kreidefarbe?

Soll es schnell gehen und sind es Accessoires und kleine Möbelstücke, die einen neuen Look erhalten sollen, muss man sich nicht besonders anstrengen. Es reicht also einfach Kreidefarbe aufzutragen und fertig. Wenn man aber jahrelang Freude an dem Stück haben möchte, sollte man das Möbelstück gut vorbereiten. In diesem Fall wird die Grundierung wie folgt aufgetragen: Man trägt einen Multiprimer auf nicht porösen, aber glatten Oberflächen auf. Das können MDF, Fliesen, Kunststoff oder PVC sein. Auch Holz, wie Teak und Eiche, lassen sich mit Schellack gut gegen Verfärbungen und gelben Flecken schützen.

Das Auftragen der Kreidefarbe

Es stehen verschiedene Farbtechniken für die Kreidefarbe zur Verfügung. Wer seine Wohnräume im Shabby-Chic-Look haben möchte, kann mit einem Pinsel arbeiten. Für große Flächen eignet sich der Farbroller. Hierbei ist zu beachten, dass man die Kreidefarbe mit einem Farbroller aufträgt und sofort mit den Spitzen des Pinsels nachbearbeitet. Wände werden mit einem ganz normalen Roller oder Flächenstreicher bearbeitet.

Wie erhält man den glatten Effekt?

Wer mit Kreidefarbe arbeitet, merkt schnell, das Streichen mit Kreidefarbe hinterlässt einen leichten Streifen-Effekt. Die Kreidefarbe trocknet sehr schnell und verläuft nicht. Wer einen glatten Effekt haben möchte, der verwende bitte einen synthetischen Pinsel. Borsten aus Synthetik eignen sich nämlich besser für auf wasserbasierte Farben als Schweineborsten. Die Kreidefarbe darf nicht zu dick aufgetragen werden, muss rasch auf der Oberfläche verteilt und nur in eine Richtung ausgestrichen werden. Die Zeit spielt hier eine große Rolle, also zügig arbeiten. Ist der erste Anstrich nicht deckend, können mehrere dünne Farbschichten aufgetragen werden. Das geht schnell, da die einzelnen Schichten schnell trocknen.

Der Shabby-Chic-Effekt

Kreidefarbe und Shabby-Chic-Effekt gehören zusammen. Dafür trägt man absichtlich Pinselstreifen auf. Die Farbe wird dicker aufgetragen, und zwar mit einem steifen Pinsel, der ruhig schon etwas älter sein darf. Anschließend wird Wachs aufgetragen oder patiniert. So erhält man einen Vintage-Stil mit Glanz und Ausstrahlung.

Versiegeln oder nicht?

Kreidefarbe ist porös und deshalb für Flecken empfindlicher als normale Farben. Trotzdem kann auch Kreidefarbe mit einem feuchten Tuch und etwas mildem Reinigungsmittel abgewischt werden. Das Reinigungsmittel sollte aber alkoholfrei sein. Je nachdem wofür das Möbelstück oder das Accessoires benötigt wird, empfiehlt es sich trotzdem, nach dem Streichen mit Kreidefarbe einen Wachs oder Lack aufzutragen. Wände, Decken, der Rahmen eines Spiegels oder Schränke, die nicht arg strapaziert werden, benötigen wohl eher keine Versiegelung. Eine Arbeitsplatte, ein Tisch, der Fußboden oder aber die Treppe wohl schon. Auch die Farbwahl spielt dabei eine Rolle, denn auf einigen Farben sind Flecken schneller sichtbar als auf anderen.

Wie versiegeln?

Zum Versiegeln kann Bohnerwachs oder ein Klarlack auf Wasserbasis benutzt werden.

Ist Kreidefarbe auch für den Außenbereich geeignet?

Kreidefarbe ist eine ventilierende und feuchtigkeitsregulierende Farbe. Der Vorteil ist, dass dadurch das Abblättern der Farbschicht verhindert wird, wenn es sich zum Beispiel um Holz oder Terrakotta handelt. Damit die Eigenschaften der Kreidefarbe im Außenbereich erhalten bleiben, sollten die Oberflächen nicht in jedem Fall mit Lack versiegelt werden. Müssen Oberflächen aber gegen Flecken geschützt werden, wie zum Beispiel bei Tischplatten, kann Lack oder Wachslasur verwendet werden. Blumenkästen und Ähnliches können unbehandelt bleiben. Beachten sollte man aber immer, dass Kreidefarbe nicht für den Außenbereich hergestellt wurde. Eine Kreidefarbe wird also niemals das Leben von Gegenständen und Möbeln verlängern können, die aus Holzarten wie Fichtenholz hergestellt wurden. Dieses Holz und andere nicht imprägnierte Holzarten sind nämlich nicht feuchtigkeitsresistent. Für Holzteile am Haus, wie an Fenster und Türen, sollte Kreidefarbe besser nicht verwendet werden. Streichen mit Kreidefarbe ist also gar nicht so schwer, wie man denkt. Das Ergebnis ist ein Look im Vintage-Stil, der das Auge erfreut.

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