Ist im Garten arbeiten am Sonntag erlaubt?
Das Wichtigste in Kürze
- Gartenarbeiten an einem Sonntag, die Lärm verursachen, sind nicht erlaubt.
- In Abstimmung mit den Nachbarn stellen die meisten Gartenarbeiten aber kein Problem dar.
- Für ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis, sollten ruhestörende Arbeiten unterlassen werden.
Wer kennt das als Garten- und Hausbesitzer nicht, die Woche ist vorbei und der Rasen wurde nicht gemäht und wuchert. Schon stellt sich die Frage, ob Gartenarbeiten am Sonntag erlaubt sind?
Erlaubt oder verboten?
Wer in der Woche arbeitet, kennt das. Man kommt erschöpft nach Hause und hat keine Lust mehr, noch den Rasen zu mähen oder am Carport weiterzuarbeiten. Am Samstag wird eingekauft und die Wäsche gewaschen, also bleibt nur noch der Sonntag oder der Rasen muss weiter wuchern. Doch es entsteht eine Lärmbelästigung für die Nachbarn und die ist nicht erlaubt oder doch? Wer gerade sein Haus gebaut hat, hat nach dem Einzug im Garten und um das Haus herum noch viel zu tun. Doch die normalen Hausarbeiten dürfen auch nicht liegen bleiben. Es ist manchmal sehr schwer, von Montag bis Samstag die notwendige Zeit aufzubringen, um mit den Arbeiten voranzukommen. In der Woche verlässt man am morgen das Haus und erst spät am Abend kehrt man heim. Gut hat es, wer bereits gegen spätestens sechzehn Uhr Feierabend hat. Dann ist noch genügend Zeit vorhanden, um im Garten und am Haus herumzuwerkeln. Wer jedoch später nach Hause kommt, dem ist diese Möglichkeit nicht gegeben. Entweder ist man so von der Arbeit geschafft, dass man keine Lust mehr hat oder es ist schon so spät, dass man die Nachbarn nicht mit Lärm belästigen möchte. Bleibt also nur das Wochenende!Gartenarbeiten am Sonntag?
Endlich Wochenende. Der Samstagnachmittag eignet sich gut für Arbeiten am Haus oder im Garten. Doch wird man nicht fertig, muss der Sonntag herhalten. Doch der steht nur eingeschränkt zur Verfügung. Dafür gibt es viele gute Gründe. Zum einen dient er der Erholung und soll Raum für gemeinsame Familienaktivitäten schaffen. Zum anderen darf man am Sonntag, eben auch aus diesen Gründen, keinen Lärm machen. Der Sonntag als Ruhetag ist sprichwörtlich heilig und schließlich möchte man es sich auch nicht mit den Nachbarn verscherzen. Schließlich wird es von einem selbst auch als störend empfunden, wenn man am sonntäglichen Kaffeetisch sitzt, sich auf Kaffee und Kuchen freut und plötzlich kreischt eine Kreissäge oder jemand fängt an zu bohren. Das nervt nicht nur, sondern wenn man mit Freunden und Verwandten auf der Terrasse sitzt, versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Da man es selbst nicht möchte, sollte man es anderen auch nicht zumuten.Gesetzliche Regelungen
Die Gesetzeslage sieht dazu wie folgt aus:- Sonntage sind Ruhetage. Ebenso gesetzlich anerkannte Feiertage. An diesen Tagen hat die Arbeit zu ruhen.
- Alle Arbeiten und Tätigkeiten, die in der Öffentlichkeit stattfinden und dazu geeignet sind, die Ruhe des Tages zu stören sind, mit Ausnahmen, verboten.
- Gartenarbeiten sind dann erlaubt, wenn sie nicht gewerbsmäßig durchgeführt werden und die öffentliche Ruhe nicht stören. Das bedeutet, dass man Blumen pflanzen darf und Unkraut zupfen. Rasenmähen wird eher als störend empfunden.
Gartenarbeiten am Sonntag
Doch welche Arbeiten sind nun am Sonntag verboten. Hier eine beispielhafte Auflistung: Den Rasen mähen: Der Rasen muss mit schönster Kontinuität alle zwei bis drei Wochen gemäht werden. Kann man unter der Woche oder an einem Samstag nicht mähen, muss der Rasen leider wuchern. Nicht einmal für eine Stunde darf an einem Sonntag ein Rasenmäher laufen. Einen alten Baum fällen: Wer diese Arbeit mit der Handsäge vornimmt, dürfte den Baum fällen können. Doch wer benutzt dazu schon eine Handsäge. Holz hacken oder sägen: Wer Holz sägen oder klein hacken möchte, sollte das nicht an einem Sonntag tun. Das ist laut, stört die Nachbarn und ist deshalb verboten. Die Motorsäge anschmeißen: Wer Holz für seinen Carport benötigt und dazu mit der Motorsäge sägen muss, sollte dies nicht an einem Sonntag tun. Carport bauen: Je nachdem wie viel man schrauben und bohren muss, können diese Arbeiten auch an einem Sonntag verboten sein. Ein Akkuschrauber ist sicherlich erlaubt, eine große Bohrmaschine wird eher verboten sein. Arbeiten in Abstimmung mit den Nachbarn dürften eigentlich kein Problem sein. Fragen lohnt sich also.Kopfhörer verteilen für den Gehörschutz?
Natürlich kann man Kopfhörer an die Nachbarn verteilen, aber das wird nicht wirklich gut ankommen. Wer ein Haus selbst baut, wird damit aber überwiegend am Wochenende befasst sein, wenn er denn unter der Woche arbeiten muss. Hier empfiehlt es sich, einen Kompromiss mit den Nachbarn zu schließen. Stößt man auf taube Ohren, müssen die ruhestörenden Arbeiten dann an einem Sonntag unterbleiben. Einen Nachbarschaftsstreit tritt man wohl nicht gleich vom Zaun, wenn man an einem Sonntag kleinere Arbeiten im Garten erledigt, die etwas Lärm verursachen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Doch gerade wer neu in sein Haus eingezogen ist, wird wohl auf Verständnis bei den Nachbarn hoffen dürfen, schließlich sind sie auch einmal neu eingezogen.Die Geräuschkulisse mindern
Wer Lärm nicht verhindern kann, sollte zumindest Maßnahmen ergreifen, um die Geräuschkulisse zu mindern oder den Nachbarn milde zu stimmen.- Ist es absehbar, dass es laut wird, sollte man den Nachbarn Bescheid geben und um Verständnis bitten.
- Den Lärm über Mittag oder zur Kaffeezeit zu unterlassen, schafft eine gute nachbarschaftliche Atmosphäre.
- Wenn man schon laut ist, sollte man keine laute Musik noch darüber hinaus anstellen.
- Der Lärm am Sonntag sollte sich besser nicht über viele Wochen hinziehen. Ausnahmen werden leichter toleriert.
- Wer es vermeidet, sich bei den Nachbarn über seinen Lärm zu beschweren, wird auch eher auf offene Ohren stoßen, wenn er selbst Lärm machen muss.
- Zieht man den Nachbarn zu seinen eigenen Arbeiten mit heran und hilft auch mal bei ihm mit aus, wird es keinen Stress wegen einer Lärmbelästigung geben.
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