Keramik kleben - mit einfachen Tipps Vasen, Tassen und Co retten

Das Wichtigste in Kürze
  • Es gibt speziellen Keramikkleber, doch auch mit Sekunden- oder Porzellankleber lässt sich Keramik kleben.
  • Auch nach mehrmaligem Zerbrechen lässt sich Keramik gut wieder kleben. In jedem Falle sollten die Teile allerdings sehr gründlich gesäubert werden.
  • Wer Keramik kleben möchte, sollte auf ein sauberes, sehr genaues Arbeiten achten, um akkurate Ergebnisse zu erzeugen.
Keramik ist wunderschön, aber leider auch sehr zerbrechlich. Vasen, Tassen und Co gehen oft schneller kaputt, als man schauen kann. Die gute Nachricht: Keramik ist sehr klebfähig. Welcher Klebstoff sich dafür eignet und wie die Herangehensweise aussieht, erklärt dieser Artikel.

Wie klebfähig ist Keramik?

Keramik hat ähnlich wie Glas und Porzellan eine sehr gute Klebfähigkeit. Das liegt an der hohen Oberflächenenergie dieser Stoffe. Möchte man Keramik kleben, sollte dies trotzdem möglichst früh nach dem Zerbrechen geschehen. Mit verstreichender Zeit werden die Bruchkanten nämlich poröser und weniger kontaktfähig, sodass sie schwieriger zu kleben sind. Keramik ist, wenn beispielsweise etwas Getöpfertes zerbrochen ist, mit anderer Keramik verklebbar. Allerdings lässt sie sich auch mit anderen Werkstoffen verbinden. Konstruktionsklebstoffe helfen zum Beispiel dabei, Metalle und Keramik zu kleben, während Sekundenkleber Keramik mit Holz, Leder und Gummi verkleben kann. Wenn die Keramik sehr porös ist, wie es zum Beispiel bei Terrakotta der Fall ist, muss das nicht bedeuten, dass sie weniger klebfähig ist. Es hilft hier, einen Porzellankleber zu nutzen, der auf poröse Stoffe spezialisiert ist. Auch wenn die zerbrochenen Stücke zu klein sind, um sie alle wieder zu kleben, ist das kein Hindernis - hier kann eine Epoxid-Spachtelmasse Abhilfe schaffen, die die Lücken und Makel verdeckt.
Keramik kleben
Foto: bigstockphoto.com / Stockfoto-ID: 292131052, Copyright: tiumentseva

Mit was sich Keramik kleben lässt

Um Keramik zu kleben, gibt es spezielle Keramikkleber. Diese funktionieren häufig auf der Basis von Epoxidharz und zeichnen sich durch eine gelartige Konsistenz und verschiedene Vorteile aus. So schaffen diese Kleber eine lang haltende, belastbare Verbindung, härten schnell aus und können auch große Flächen miteinander verkleben. Wer keinen Keramikkleber zur Hand hat, kann genauso gut Sekundenkleber benutzen. Oft eignet sich auch Porzellankleber. Im Gegenzug sind mit dem Keramikkleber übrigens auch oft Ton, Stein und Porzellan klebbar, sodass ein flexibles Arbeiten möglich ist. Wichtig bei der Auswahl des Klebers ist immer die Art des Bruches. Bei schwierigeren Frakturen mit vielen Kleinteilen dauert es länger, alles zusammenzukleben, sodass ein sehr schnell aushärtender Sekundenkleber vielleicht nicht die richtige Wahl ist. Wenn die Teile außerdem zu klein oder nicht mehr zusammensetzbar sind, kann auf ein spezielles Reparaturset zurückgegriffen werden, das oft einen Lackstift und eine Spachtelmasse zur Reparatur beinhaltet.

Eigenschaften eines guten Klebers für Keramik

Wie bereits gesagt, muss bei der Auswahl des Klebers darauf geachtet werden, was geklebt wird. Für große Objekte wie eine in der Mitte durchgebrochene Keramikplatte eignet sich zum Beispiel ein sehr kräftiger Kleber, der für flächiges Verkleben ausgelegt ist. Kleingegenstände erfordern eher ein dünnes, zartes Auftragen aus einer feinen Düse. Wichtig ist außerdem, einen transparenten Kleber auszuwählen. Im besten Falle hat er auch im getrockneten Zustand eine klare Farbe und vergilbt nicht. Vor allem bei kleinteiligen Objekten ist es von Bedeutung, dass keine Rückstände verbleiben und nicht auffällt, dass geklebt wurde. Aus diesem Grund kann die Transparenz des Klebers vor der Anwendung an einer anderen Stelle wie auf einem Blatt Papier ausgetestet werden. Je nach Anwendungsgebiet der zu klebenden Keramik sind weitere Kriterien zu beachten. Geschirr sollte zum Beispiel mit wasserfestem Kleber verbunden werden, der auch mehrere Spülgänge übersteht. Wird eine getöpferte Teetasse geklebt, sollte der Klebstoff temperaturbeständig sein und nicht beim ersten Kontakt mit heißem Wasser zerplatzen.

Die Vorbereitung: Keramik reinigen und präparieren

  • Zunächst müssen alle Einzelteile des zerbrochenen Keramikstückes aufgesammelt werden, auch die winzigsten Bruchstücke. Das ist besonders wichtig, damit das Gesamtbild später sauber und akkurat wirkt. Nun werden die größeren Stücke mit heißem Wasser abgespült und alle Teile sorgfältig gereinigt.
  • Die Kanten und Ecken der Bruchstücke können mit Aceton abgerieben werden, um sie zu reinigen sowie Fett und Schmutz zu entfernen. Ist kein Aceton zur Hand, tut es letztendlich auch ein normaler Haushaltsreiniger.
  • Kleinere Schmutzreste, wie beispielsweise Erde bei einem zerbrochenen Blumentopf, sollten vorsichtig mit einem Pinsel entfernt werden. Wurde der Gegenstand früher schon einmal an derselben Stelle geklebt, müssen die Überreste des Klebstoffes mit einem Spezialentferner gelöst werden, sonst kann der neue Kleber nicht haften.
  • Nach dem Spülen und Reinigen müssen alle Bruchstücke gut trocknen, bevor man die Keramik kleben kann. Bei porösen Stoffen ist es außerdem eine gute Idee, sie auf 30 bis 40 Grad zu erwärmen, um die Haftung des Klebstoffes zu verbessern. Aber Vorsicht: dann tritt auch die Klebwirkung schneller ein.

Wie man Keramik kleben kann

  1. Bevor versucht wird, zerbrochene Keramik zu kleben, sollten zunächst alle Stücke probeweise zusammengesetzt werden. So wird vermieden, dass mitten im Klebeprozess auffällt: Da passt etwas nicht. Wichtig ist, dass die Bruchkanten auch in der Vorbereitung möglichst nicht mit den Fingern angefasst werden, da so Schmutz und Fett übertragen werden können und dies die Klebfähigkeit beeinträchtigt.
  2. Nach der Probe kann auf beide Seiten der Bruchkanten Klebstoff aufgetragen werden. Dieser sollte flächendeckend genutzt, allerdings trotzdem so dosiert werden, dass er nicht herausquillt. Ein hektisches und überstürztes Arbeiten kann zum Verhängnis werden, wenn man Keramik kleben möchte, stattdessen sollte man sich stets Zeit nehmen, um ein genaues Ergebnis zu erreichen.
  3. Schließlich werden die Kanten der Bruchstücke fest gegeneinandergedrückt. Erneut muss akkurat und sauber gearbeitet werden, damit keine Ränder überstehen oder Lücken bleiben. Die Teile sollten einige Minuten aneinander trocknen dürfen, bevor das nächste Stück angesetzt wird. Kleine Lücken können mithilfe eines Pinsels oder Holzstäbchens mit Klebstoff gefüllt werden.

Das richtige Vorgehen nach dem Kleben

Eventuell quillt etwas Klebstoff aus den Fugen der Keramik. In diesem Falle darf nicht gewischt werden, denn dann verschmiert der Kleber bloß und das ist später sehr gut sichtbar. Besser sollte gewartet werden, bis der Klebstoff getrocknet ist, und ihn dann vorsichtig mit einem Spachtel oder einer Rasierklinge abkratzen. Sollten die Bruchstücke nur wackelig aneinanderhaften, kann etwas Klebeband angebracht werden, das dann einige Stunden an der Keramik kleben bleibt und ihr hilft, in der richtigen Position zu bleiben. Ist die Keramik fertig verklebt, sollte der Gegenstand ungefähr zwei Tage in einem warmen Raum austrocknen dürfen. Das gibt ihm genug Ruhe und Zeit, um wieder voll einsatzfähig zu sein. Wie lange der Klebstoff genau trocknen muss, ist je nach Hersteller unterschiedlich und steht vermutlich auf der Packung.

Keramik wird in unterschiedliche Typen unterteilt. Dieses sind Irdengut, Steinzeug, Porzellan und Sondermassen- Keramik. Kann jedoch auch ein Oberbegriff für geformte und gebrannte Produkte sein, wobei diese vielfältig zur Verwendung kommen können.

Bei Keramik handelt es sich um ein Naturprodukt, welches aus den Rohstoffen Kaolin, Quarz, Feldspat oder Ton gewonnen wird.

Der Hauptbestandteil von Keramik ist Ton, bei Porzellan handelt es sich um Kaolin. Zudem verfügt Porzellan nicht nur über eine besondere Optik, sondern ist im Gegensatz zu Keramik lichtdurchlässig, weshalb es eher zur Produktion für „edle Produkte“ eher eingesetzt wird.

Zur Pflege von Keramik sind lediglich warmes Wasser sowie ein nicht kratzendes Tuch notwendig. Für die tägliche Reinigung eignen sich ferner ein neutrales oder mildes Reinigungsmittel (pH-Wert von 5 bis 8) oder ein spezieller Hygiene-Reiniger.

Bei sehr starken Verschmutzungen darf es ein mildes Putzmittel, am besten ein verdünnter Essigreiniger auf Zitronensäurebasis sein.

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

5 von 5 Sternen

Deine Meinung ist uns wichtig! 1 Bewertungen hat dieser Beitrag bereits erhalten. Bewertung abgeben


Meinungen
16.07.2023 12:07
gut verständlich vermittelt

Weitere interessante Artikel