Bett verstärken: So gelingt das DIY-Nachrüsten für mehr Stabilität

Das Wichtigste in Kürze
  • Um das Bett zu verstärken, kann dies entsprechend nachgerüstet werden.
  • Das Anbringen von zusätzlich Bettbeinen kann ebenso sinnvoll sein, wie das Herstellen einer Kreuzverbindung.
  • Welche Methode am besten geeignet ist, hängt vom Bett und vom Nutzer ab.
Wenn wir im Bett liegen und feststellen, dass wir etwas durchhängen, denken wir sofort an die Matratze. Doch diese muss nicht immer der Übeltäter sein. Manchmal braucht auch das Bett etwas Verstärkung. Ist das Gestell beziehungsweise der Rahmen etwas erschlafft, kann man einfach selbst nachhelfen. In diesem Ratgeber wird erklärt, wie sich das Bett verstärken lässt, woran man ein stabiles Bett erkennt und wie der Lattenrost wieder in Form gebracht werden kann.

Woran erkenne ich ein stabiles Bett?

Ein stabiles Bett weist entsprechende Eigenschaften auf. Doch auch anhand der verwendeten Materialien lässt sich gut erkennen, ob das jeweilige Modell ruhig etwas mehr belastet werden kann oder nicht. Die tragfähigen Teile müssen optimal miteinander verbunden sein, damit die einwirkende Last nicht nur aufgenommen, sondern auch verteilt werden kann. Im Idealfall weisen alle Elemente Schraubverbindungen auf. Noch mehr Stabilität wird durch Gewindeeinsätze gewährleistet. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn häufig umgezogen wird und das Bett dadurch oft auseinander- und wieder zusammengebaut wird.

Große Auflagefläche für mehr Stabilität

Aber auch die Abmessungen können dafür verantwortlich sein, dass ein Bettrahmen seine Stabilität einbüßt. Vor allem wenn das Bett mit einem hohen Körpergewicht belastet wird, ist es sinnvoll auf die standardisierten Abmessungen (90 - 100 x 200 cm) zu verzichten und stattdessen auf die Komfortbreite von 120 -140 x 200 cm zurückgreifen. Handelt es sich um eine größere Liegefläche (160 - 180 x 200 cm), fällt die Druckwirkung deutlich geringer aus. Dasselbe gilt für die damit einhergehende Belastung. Breitere Betten bestechen durch mehr Bewegungsspielraum, welcher sich positiv auf den Schlafkomfort auswirken kann. Der Bewegungsspielraum entscheidet zum Teil auch über die Qualität des Schlafes und sollte deshalb nicht unterschätzt werden. Weitere Informationen zum Thema Schlafkomfort gibt es hier. Geht es dann um die Wahl der Bettausstattung, ist es sinnvoll auf eine ergonomische Matratze zu achten, welche bestens zum Nutzer passt. Ergonomie lässt sich nur dann erzielen, wenn bestimmte Körperstellen gestützt und andere entlastet werden. Nur dann haben wir die Möglichkeit vollkommen zu entspannen und den wohlverdienten Schlaf zu finden. Eine höhere Matratze kann deshalb viel zur Stabilität beitragen, wenn diese den Druck optimal aufnehmen und verteilen kann.
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Kappen für einen stabilen Lattenrost

Bei der Unterfederung ist darauf zu achten, dass diese nicht nur zur Matratze, sondern auch zum Nutzer passt. Außerdem muss die Unterfederung mit der Lattenrostauflage konform gehen. Handelt es sich um einen klassischen Lattenrost, welcher häufig auch als Federholzrahmen bezeichnet wird, können Modelle welche ein stabilisierendes Mittelband aufweisen, ebenfalls für mehr Stabilität und Komfort sorgen. Dieser Effekt wird zusätzlich durch bewegliche Kappen verstärkt, welche auf dem Rahmen holmüberlappend gelagert werden.

Wie stabil sind Boxspringbetten?

Boxspringbetten weisen generell eine gute Stabilität auf, da diese so konzipiert sind, dass die Matratze auf der Box aufliegt. Und zwar vollflächig. Hier sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Boxrahmen ein stabiles Konstrukt aufweist, welches aus hochwertigen Materialien gefertigt wurde. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Qualität der restlichen Materialien keine Rolle spielt. Geht es um die höhere Beanspruchung, welche beispielsweise durch ein hohes Körpergewicht hervorgerufen wird, sollten alle verwendeten Materialien strapazierfähige Eigenschaften aufweisen.

Wie kann ich ein Bett selbst stabilisieren?

Wer an seinem Gestell hängt, es aber an der Zeit ist das Bett zu verstärken, kann auch selbst Hand anlegen. Es gibt einige Schritte, welche man ganz leicht zu Hause unternehmen kann, um das Bett zu verstärken. Die nachfolgenden Ratschläge in puncto Stabilisierung hängen allesamt sowohl vom eigenen handwerklichen Geschick, als auch von der jeweiligen Bettkonstruktion ab. Die einzelnen Bereiche in denen sich das Bett verstärken lässt, werden deshalb nachfolgend einzeln vorgestellt. So lässt sich der Bettrahmen zusätzlich stabilisieren:

Das Ergänzen der Bettbeine

Wenn es darum geht die Stabilität an den Längsseiten zu erhöhen, kann es hilfreich sein, die Rahmenelemente an den Seiten zu verstärken. Dies lässt sich erzielen, indem zusätzliche Bettbeine fixiert werden. Diese befestigt man exakt dort, wo die Belastung am stärksten einwirkt. Dies ist meistens mittig der Fall, weshalb die Beine dort entsprechend positioniert werden sollten. Handelt es sich um eine Lattenrostauflage welche mit Auflagewinkeln ausgestattet wurde, können zwei zusätzliche Bettbeine angebracht werden. Hier bieten sich jeweils zwei Beine pro Bettseite an, welche sich direkt unter die Seitenwinkel schrauben lassen, um das Bett zu verstärken. Die Lastenverteilung lässt sich damit kinderleicht optimieren.

Das Einbauen von Auflagewinkeln

Es gibt auch Betten, bei denen der Rahmen lediglich mit Auflageleisten ausgestattet wurde, auf denen der Lattenrost lagert. Werden zusätzliche Eckwinkel fixiert, kann sich dies positiv auf die Bettstabilität auswirken. Dazu ist allerdings ein wenig an Handwerkergeschick erforderlich.

Das Installieren eines Mittelholms

Soll ein Doppelbett ab einer Breite von 160 cm zusätzlich verstärkt werden, liegt das vermutlich an der durchgängigen Lattenrostauflage, welche nicht vorhanden ist und das Bett somit nicht ausreichend stabilisiert wird. Hier ist es sinnvoll, einen Mittelholm nachzurüsten. Der Rahmen des Lattenrostes liegt anschließend in der Bettmitte vollflächig der Länge nach und nicht mehr nur punktuell auf. Dieser Zusatz ermöglicht eine bessere Lastabgabe beziehungsweise Lastverteilung.

Das Installieren eines Querholms

Der Querholm wird in der Regel dann nachgerüstet, wenn es darum geht mittig ein Bett zu verstärken. Dies ist häufig bei Einzelbetten der Fall. Der Querholm nimmt die gesamte Bettbreite ein und sorgt dafür, dass der Bettrahmen "versteift" und der Lattenrost zusätzlich stabilisiert wird. Die Mitte des Bettes wird als Sitzzone bezeichnet. Das bedeutet, dass hier eine besondere Belastung durch das Aufliegen von Gesäß und Hüfte stattfindet. Genau dort wird der Querholm oder auch die Quertraverse installiert, um den Lattenrost an dieser Stelle zu entlasten.

Das Herstellen einer Kreuzverbindung

Dabei werden Streben in den Innenecken des Bettrahmens fixiert. Die Streben können aus Holz, Metall oder Drahtseilen bestehen und werden diagonal angebracht. Dabei entsteht eine gleichmäßigere Lastenverteilung, welche sich positiv auf die Stabilität des gesamten Bettsystems auswirkt.

Das Fixieren des Lattenrosts

Kommt es zu intensiven Bewegungen im Bett, läuft der Lattenrost Gefahr, sich im Bettrahmen mitzubewegen. Und dabei kann es passieren, dass der Lattenrost "gegenarbeitet", wenn die Auflagefläche für den Lattenrost etwas "Spiel" aufweist. Hier lässt sich leicht Abhilfe schaffen, indem der Lattenrost richtig festgemacht wird. War dieser Schritt erfolgreich, sollte der Lattenrost nicht verrutschen und sich nicht mehr mitbewegen können. Auf diese Weise lässt sich auch bei mehr Bett-Dynamik für zusätzliche Stabilität sorgen.

Bett verstärken: Wenn nur der Lattenrost betroffen ist

Insbesondere wenn man zu zweit im Bett schläft, kann es passieren, dass der Lattenrost irgendwann durchhängt. Ein Neukauf muss nicht sein, denn viele Lattenroste können individuell eingestellt werden, Ist dies nicht möglich, bedarf es ein wenig handwerklichem Geschick, um diesen zu verstärken und dem Bett in seiner Gesamtheit mehr Stabilität zu verleihen. Doppelbetten welche eine Breite von 140 cm aufweisen, sind am häufigsten betroffen. Hier hängt der Lattenrost schnell durch, weshalb zunächst der Grund dafür herausgefunden werden muss. Handelt es sich um ein älteres Modell ohne Einstellmöglichkeiten, kann dieses mit einer Mittelstützleiste verstärkt werden. Die zu verwendende Leiste dient als Ergänzung für den Schaumstoff, welcher auf die Abmessungen der Leiste zugeschnitten wird. Eine Stauchhärte von 70 und ein Raumgewicht von 60 erweisen sich als ideale Werte, wenn mit Schaumstoff stabilisiert werden soll. Nun kann der Abstand zwischen dem Lattenrost und dem Boden gemessen werden. Die Höhe der Leiste und des Schaumstoffs sollte vom gemessenen Wert abgezogen werden. Nun können mehrere Füße angefertigt werden, welche sich unter die Mittelstützleiste schrauben lassen. Der Spielraum zwischen Bettfuß und Boden wird mit Schaumstoff aufgefüllt und fertig ist der stabile Lattenrost.

Die Unterschiede sind in erster Linie im Komfort zu finden, ein Boxspringbett ist um einiges komfortabler, als ein herkömmliches Bett. Der zweite Faktor gilt dem Aufbau (2-teiliger Aufbau mit Lattenrost inklusive Matratze vs. 3-teiliger Aufbau mit 2x Matratze und 1 x Topper), der Einstiegshöhe sowie der lästigen Besucherritze.

Hersteller teilen Matratzen in Härtegrade ein, die zwischen H1 für weich und H5 für ultra hart liegen. Je schwerer die Person, desto höher sollte der Härtegrad ausfallen. Eine zweigeteilte Matratze verfügt über den Vorteil, dass jeder Nutzer seine individuelle Bettseite belegen kann.

Betten sind generell unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Jedes Gestell muss sein Eigengewicht tragen, dementsprechend muss eine korrekte Statik vorhanden sein. Bei Industriebetten sowie bei Betten aus professioneller handwerklicher Herstellung, kann sich jeder Käufer darauf verlassen, dass sämtliche statischen Voraussetzungen erfüllt sind.

Bei einem Topper handelt es sich um eine Matratzenauflage, die zum einen zur Steigerung des Liegekomforts beiträgt und zum zweiten für besser hygienische Verhältnisse sorgt. Der Topper wird auf der Matratze positioniert und nimmt abgesonderte Feuchtigkeit, wie Schweiß und Co. auf.

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