Eine Mauer aus Pflanzsteinen errichten
Wer eine massive Mauer, die dann auch noch begrünt werden soll, auf seinem Grundstück möchte, der sollte eine Mauer aus Pflanzsteinen errichten. Gleichzeitig dient diese auch als Befestigung der Böschung, so eine vorhanden ist. Eine solche Mauer lässt sich leicht errichten und benötigt nicht viel handwerkliches Geschick. Pflanzsteine gibt es in den verschiedensten Formen und Größen und die versetzte Anordnung geschieht stets nach dem gleichen Muster.
Die Basis für die Mauer aus Pflanzsteinen
Damit die Pflanzsteine nicht in die Schieflage geraten können, empfiehlt es sich, ein Fundament zu setzen. Darauf zu verzichten kann bei Frost oder während und nach dem Setzen der Steine gefährlich werden. Je höher die Mauer sein soll, umso tiefer muss das Fundament sein. Natürlich gilt es auch die örtlichen Gegebenheiten zu beachten. Das gilt erst recht, wenn es sich um eine Böschung handelt. Ist der Boden nicht sehr tragfähig, muss das Fundament noch tiefer angelegt werden.
Um das Fundament erstellen zu können, braucht es folgende Materialien:
- Fertigbeton
- Kies, alternativ Schotter
- Bausand
- Rollmaß und Richtschnur
- Spaten und Schaufel
- Vibrationsdampfer
- Betonmischer und einen Kübel
- Reibebrett
- Holzlatte
- Handschuhe, Schutzbrille und Atemmaske.
Das Fundament errichten
Ist der Baugrund gut tragfähig, reicht es völlig aus, den Erdboden etwa einen halben Meter auszuheben. Hinein kommt dann eine etwa dreißig Zentimeter dicke Frostschutzschicht und zehn Zentimeter Magerbeton. Dann können die Pflanzsteine fixiert werden. Diese gehen zehn Zentimeter in den Boden hinein. Der ausgehobene Graben muss dementsprechend tief sein. In der Breite muss er fünfzehn Zentimeter breiter sein als der ausgesuchte Pflanzstein. Für die Frostschutzschicht kann man den Schotter oder Kies verwenden, da diese frostsicher sind. Es sollte sich jedoch um kornabgestuftes Material handeln. Jede Lage sollte etwa fünfzehn Zentimeter betragen und nach dem Einfüllen verdichtet werden.
Wenn der Baugrund schlecht ist
Ist der Untergrund nicht sehr tragfähig, ist es ratsam, einen Statiker hinzuziehen, der die Tiefe und die Stärke des Fundaments berechnen wird. Damit ist man dann auf der sicheren Seite. Ein schlechter Baugrund kann zum Beispiel lehm- oder tonhaltiger Boden sein. Dann ist auch eine Drainage notwendig. Das sich stauende Wasser kann sonst nicht abgeleitet werden.
Eine Drainage kann gelegt werden, indem zwischen dem Hang und der Böschung Kies oder Schotter gefüllt wird. Manchmal ist es notwendig, ein Drainagerohr am Fuß der Mauer zu legen.
Die Mauer muss auf jeden Fall im frostsicheren Bereich begonnen werden. Dieser Bereich liegt bei 80 Zentimeter Tiefe. Wer im Norden wohnt oder im Gebirge, kann tiefere Bereiche benötigen. Die Frostschutzschicht muss sechzig Zentimeter stark sein und das Fundament zwanzig.
Das Setzen der Pflanzsteine
Das Fundament ist gesetzt und nun kann begonnen werden, die Pflanzsteine zu setzen. Dabei geht man wie folgt vor:
- Die erste Steinreihe wird in eine zehn Zentimeter tiefe Schicht aus Magerbeton gesetzt, der erdfeucht sein muss. Diese Pflanzsteine müssen optimal höhen- und fluchtgerecht ausgerichtet werden. Das ist deshalb wichtig, weil bei nicht ordnungsgemäßem Arbeiten der optische Eindruck leidet und ein Ausrichten in der nächsten Reihe nicht oder kaum noch möglich ist. Exaktheit ist hier Pflicht.
- Unter den einzelnen Steinen der ersten Reihe sollte eine Entwässerungsnut gelegt werden. So kann das Regenwasser ablaufen. Diese Nut sollte eine Kellenbreite betragen und in einem Mörtelbett liegen. Gegen einen möglichen Frostschaden hilft ein Verfüllen der ersten Reihe mit Kies.
- Beträgt die Mauerhöhe mehr als zwei Meter fünfzig, empfiehlt es sich, die erste Reihe mit Beton zu füllen, der erdfeucht sein muss.Wichtig ist auch hier, das Regenwasser muss ablaufen können. Dort, wo gepflanzt werden soll, braucht es keinen Beton.
- Wer eine kurvige Mauer aus Pflanzsteinen will, nimmt gebogene Steine. Diese werden dann verdreht gesetzt. Für gerade Mauern nimmt man Rechteckige.
- Jeder Stein wird senkrecht auf den anderen gesetzt. Bereits während des Baus müssen die Steine mit Kies oder Erde aufgefüllt werden, die nicht binden.
- Optisch schöner ist es aber, wenn man die einzelnen Steinreihen versetzt zueinander setzt. So kann man die Mauer anschließend begrünen. Der für die Pflanzen vorgesehene Bereich sollte mit einem Substrat gefüllt werden.
Die Mauer hinterfüllen
Soll mit der Mauer aus Pflanzsteinen ein Hang befestigt werden, braucht es eine Hinterfüllung. Die ist für jede Steinreihe notwendig. Wird die Mauer terrassenartig angelegt, ist es ebenfalls ein Muss. Jede folgende Steinreihe liegt dann auf der Hinterfüllung der letzten Steinreihe. Für die Hinterfüllung nimmt man Schotter oder Kies oder anderes nicht bindiges Material. Das Wasser kann dann gut ablaufen. Die Verdichtung der Hinterfüllung sorgt dafür, dass die Pflanzsteine nicht mit der Zeit absacken.
Die zweite Steinreihe setzen
Für die zweite Reihe aus Pflanzsteinen braucht es einen Versatz. Dieser sollte nach vorn und zur Seite ausgerichtet sein. Wer für die erste Reihe eine Waage benutzt hat, muss in der zweiten Reihe nicht mehr so viel korrigieren. Höhenunterschiede sind trotzdem möglich, weil die Pflanzsteine herstellerbedingt in der Größe variieren können. Diese kleinen Unterschiede können mit Magerbeton unterfüttert werden.
Die zweite und auch jede nächste Reihe werden trocken auf die vorhergehende Reihe gesetzt. Ein vermörteln ist nicht mehr notwendig. Wer die Pflanzsteine bepflanzen will, muss im oberen Drittel Substrat einfüllen. Darunter kommt Kies oder Erde rein, die nicht bindig sind.
Auch hier ist ein Hinterfüllen notwendig. Anschließend setzt man Steinreihe auf Steinreihe, bis die Wunschhöhe der Mauer erreicht ist.
Das Bepflanzen der Mauer aus Pflanzsteinen
Die Mauer ist errichtet, nun kann gepflanzt werden. Doch nicht jede Pflanze ist dafür geeignet. In den einzelnen Pflanzringen ist es meist etwas trockener, da das Wasser schneller abfließen kann. Trotzdem gibt es geeignete Pflanzen wie:
- Kräutersorten wie Majoran, Thymian, Salbei, Rosmarin und Lavendel
- Polsterpflanzen wie beispielsweise den Schneeteppich, die Flammenblume oder das Felsen-Steinkraut
- Efeu und andere kletternde Pflanzen
- alle Sukkulenten wie die Agave, der Hauswurz oder der Geldbaum
- kleine Gehölze wie Jasmin oder Heidekraut
- kleine Staudenpflanzen.
Fazit
Eine Mauer aus Pflanzsteinen ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern schützt auch einen Hang vor dem Abrutschen.
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