Rauputz auftragen - unsere Anleitung für Wand und Decke
Ein gleichmäßig aufgetragener Putz in ansprechendem Dekor stellt ein optisches Highlight für jeden Raum dar. Die Oberfläche lässt sich nach Belieben farbig gestalten – manchmal spricht die schöne Struktur im reinen Weiß auch ganz einfach für sich. Doch wie gelangt der Rauputz so auf die Wand, dass sich ein gleichmäßiges Gesamtbild ergibt? Wir haben eine Anleitung für Sie!
Der Putz wird händisch aufgetragen
Vorbereitungen für den Rauputz
Bevor es ans eigentliche Verputzen geht, steht die gründliche Untergrundvorbereitung an. Denn nur auf einer sauberen, festen Fläche geht der Rauputz eine zuverlässige Verbindung zur Wandoberfläche ein. Auch Unebenheiten sollten vor dem Putzauftrag verschwinden, denn Dellen, Löcher und Beulen zeichnen sich auf der späteren Dekoroberfläche deutlich ab. Führen Sie wenn nötig folgende Arbeiten durch, bevor Sie Ihren Rauputz auftragen:- Entfernen Sie bröckelnde und lose Stellen des Untergrundes.
- Festigen Sie sandende Oberflächen mit Tiefgrund.
- Stark saugfähige Untergründe sollten ebenfalls mit festigendem Tiefgrund behandelt werden.
- Schleifen Sie unebene Wände glatt und spachteln Sie Vertiefungen aus.
- Größere Risse können mit einer Armierung verschlossen werden.
- Streichen Sie die Fläche mit einer passenden Grundierung (Putzgrund).
- Lassen Sie Ihre vorbereitete Wand vor dem Verputzen gut trocknen.
Rauputz gibt es in vielen verschiedenen Farben
Unser Tipp
Natürlich darf sich auch keine Feuchtigkeit in der zu verputzenden Wand befinden, doch manchmal sind noch alte, aber trockene Wasserflecken vorhanden. Diese können durch den Putz schlagen und auf der Oberfläche wieder auftauchen. Isolieren Sie Wasserflecken mit einem lösemittelhaltigen Lack!
So tragen Sie den Putz auf Ihre Wände auf: eine Anleitung
Materialliste:Werkzeugliste:
- Arbeitshandschuhe
- Cuttermesser
- Kartuschenpresse für Maleracryl
- Putzkelle
- Glättkelle
- Reibebrett aus Kunststoff
- Bohrmaschine und Rührquirl
Unser Tipp
Ist Ihre Bohrmaschine nicht stark genug, um den Putz zu verrühren, dann mieten Sie sich einfach ein spezielles Rührwerk im Baumarkt. Fertigputze aber auch selbst anzusetzende Pulverputze besitzen eine zähe Konsistenz, die in der Regel per Hand kaum ordentlich rührbar ist.
- Kleben Sie die angrenzenden Wandelemente sorgfältig mit Klebeband ab und verlegen Sie Folie und Malerfilz: So bleibt die Umgebung schön sauber. An Sockelleisten sowie Tür- und Fensterrahmen halten Sie mit dem Klebeband einige Millimeter Abstand zur Wand, sodass Sie hier eine schöne Acrylkante spritzen können.
- Schneiden Sie die Spitze Ihrer Acrylkartusche mit dem Cuttermesser schräg ab und spritzen Sie an den abgeklebten Wandkanten entlang. Ziehen Sie das Acryl mit dem Finger oder einem hölzernen Eisstäbchen glatt. »Rahmen« Sie jede Wand einzeln direkt vor dem Verputzen, um den Putz in das feuchte Acryl zu streichen.
- Rühren Sie Ihren Putz sorgfältig mit dem Rührwerk Ihrer Bohrmaschine durch, damit die Feststoffe im gesamten Material gleichmäßig verteilt werden. Achten Sie darauf, dass sich nichts am Eimerboden absetzt. Schauen Sie nach, ob in der Gebrauchsanweisung eine Standzeit für den Putz vorgesehen ist, bevor es zur Verarbeitung kommt.
- Verputzen Sie Ihre Wand abschnittsweise in etwa 1 m breiten Streifen von oben nach unten. Tragen Sie das Material zuerst grob mit der Kelle auf und ziehen es dann mit schräg gestellter Kelle von unten nach oben gleichmäßig auf, sodass alle Lücken gefüllt sind.
- Wenn Sie Ihren Rauputz auf etwa 2 Quadratmeter Wand aufgezogen haben, nehmen sie die Glättkelle zur Hand. Mit diesem Werkzeug können Sie das Material auf Kornstärke abziehen, halten Sie es dafür im relativ spitzen zur Wand und führen es über die verputzte Fläche. Achten Sie darauf, eine gleichmäßige Schichtdicke zu erzeugen.
- Die Oberfläche der frisch verputzten Wand trocknet allmählich an und wird dabei stumpf. Ist der Putz leicht angezogen, wird es Zeit zum Strukturieren Ihres Rauputzes. Greifen Sie zum Reibebrett aus Kunststoff, legen Sie die glatte Fläche auf die Wand auf und bewegen Sie es mit leichtem Druck. So ziehen Sie die im Putz enthaltenen Körner durch das frische Material und erzeugen eine Struktur.
- Bearbeiten Sie stets eine komplette Wand, bevor Sie eine Pause einlegen. Lassen Sie Ihren neuen Rauputz ausgiebig trocknen, bevor Sie ihn farbig streichen. Einige Putze sind auch bereits so durchgefärbt, dass sie keinen Anstrich mehr benötigen.
Unser Tipp
Rauputz muss grundsätzlich Nass-in-Nass zügig verarbeitet werden. Wer nicht schnell genug vorankommt, holt sich besser eine zweite Person dazu, die mit dafür sorgt, dass jede Wandfläche ohne hässliche Ansätze verputzt wird.
Welche Struktur soll der Rauputz haben?
Durch die Bewegungen Ihres Reibebrettes bestimmen Sie selbst die Struktur Ihres Rauputzes. Arbeiten Sie in kleinen oder großen Kreisen, diagonal, in Kreuzform, waagerecht oder senkrecht. Wichtig ist vor allem eines: Dass Sie einen gleichmäßigen Stil beibehalten, um ein einheitliches Raumbild zu erzeugen.Die Wand kann auch maschinell verputzt werden
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