Buchenholz als Baustoff - flexibel und wohnlich

Das Wichtigste in Kürze
  • Buchenholz als Baustoff punktet mit Eigenschaften wie: hoher Dichte, splittert wenig bis gar nicht, ist einfach zu beizen und ist sehr elastisch.
  • Buchenholz findet sich aufgrund seiner Robustheit in vielen Kinderzimmern wieder. Daneben wird das Holz auch gerne dazu verwendet, um Stühle zu gestalten.
  • Besonders beliebt ist das Buchenholz, wenn es um Furniere geht. Im Vergleich zu anderen Hölzern hält es deutlich länger und die gute Elastizität macht sehr dünne Furniere möglich.
Die Rotbuche, aus der das Buchenholz geschnitten wird, ist in West- und Mitteleuropa der häufigste Laubbaum. Mit rund sieben Millionen Kubikmeter an Holz, dass jährlich geschlagen wird, gehört es zu den wichtigsten Nutzhölzern und kann als Baustoff flexibel eingesetzt werden. Da Buchenholz nicht sehr witterungsbeständig ist, wird diese Holzart vorwiegend im Innenbereich und als Möbelholz verwendet.
Buchenholz
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Buchenholz ist nach der Schlägerung bereits aufwendiger zu behandeln, damit es später als Baustoff verwendet werden kann. Richtig geschlagenes und gelagertes Buchenholz kann aber im Innenausbau vielseitig genutzt werden und bietet hervorragende Eigenschaften für eine kreative Gestaltung von Innenräumen.

Charakteristik von Buchenholz

Buchenholz ist sehr hell und teilweise sogar fast weißlich, wenn es frisch geschlagen ist. Erst durch die Dämpfung bzw. Trocknung erhält das Holz seine charakteristische rötliche Farbe. Buchenholz ist allerdings ein lebendiger Werkstoff, denn unter Lichteinfluss kann es wieder heller werden. Typisch für die Buche ist das Kernholz, das häufig eine andere Färbung hat. Gelegentlich kann die Färbung auch in anderen Holzschichten auftreten, was die Buche so attraktiv als Holz in unterschiedlichen Bereichen macht, vor allem, wenn die Optik wichtig ist. Der Vorteil ist, dass in allen Schnittrichtungen, die Holzstrahlen gut sichtbar sind.

Eigenschaften der Buche

Was Buchenholz als Baustoff interessant macht, sind die hervorragenden Eigenschaften. Die Buche ist ein schweres Holz mit einer hohen Dichte von durchschnittlich 680 kg/m3. Zudem ist es ein sehr schweres Holz, das jedoch bei Feuchtigkeit nicht besonders formstabil ist, weshalb es vorwiegend nur im Innenbereich genutzt wird. Lediglich der innere Kern weist eine höhere Resistenz gegenüber Feuchtigkeit auf und saugt sich auch nur schwer mit Wasser voll. Da der Kern jedoch nur einen Bruchteil des Stammes ausmacht und manchmal selbst bei älteren Bäumen nicht sehr stark ausgebildet ist, spielt er bei Buchenholz als Baustoff keine eigene Rolle, sondern wird mitverarbeitet. Ein Grund, warum Buche als Baustoff so beliebt ist, ist, dass es wenig bis gar nicht splittert. Das macht es vor allem dann interessant, wenn Feinarbeiten anstehen, wie etwa Schnitzereien. Die Buche lässt sich auch farblich vielseitig nutzen, denn sie ist einfach zu beizen. Dadurch ist sie farblich auch in zahlreichen Nuancen zu bekommen.

Sperrholz oder Formsperrholz

Immer wenn harte bzw. widerstandsfähige Oberflächen benötigt werden, ist Buchenholz als Baustoff gefragt. Das Holz wird dazu in unterschiedlicher Variante verwendet wie als Sperrholz oder Formsperrholz. Buchenholz findet sich aufgrund seiner Robustheit in vielen Kinderzimmern wieder. Daneben wird das Holz auch gerne dazu verwendet, um Stühle zu gestalten. In diesem Fall wird das Holz nicht nur für die Innenausstattung genutzt, sondern auch bei Gartenmöbeln im Außenbereich verwendet. Dazu ist es allerdings notwendig das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen, etwa indem es geölt und auch direkt vor Regen geschützt wird.

Massivholz

Buche_Thonet-Stuhl
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Wie tragfähig Buchenholz ist, zeigt sich am Beispiel von Stühlen. Nicht nur als unscheinbares Gerüst wird Buchenholz verwendet, sondern auch optisch gibt das Holz viel her. Der Vorteil von Buchenholz ist, dass es sich einfach biegen lässt und dabei seine Stabilität behält. Als Stuhl machte Buchenholz sogar Karriere, denn der klassische Thonet-Stuhl ist aus gebogenem Buchenholz und ist heute noch häufig in den traditionellen Wiener Cafés zu finden. Buchenholz wird aber auch in moderner Auflage wieder gerne für Stühle genutzt. Wie stabil das gebogene Holz ist, zeigt sich schon daran, dass gebogene Hölzer sogar im Tagwerkbau eingesetzt werden. In diesem Bereich wird auch massiv an der Nutzung von Buchenholz geforscht und experimentiert. Neben der Verwendung als Stuhl wird Buchenholz als Vollholz unterschiedlich als Baustoff verwendet. Vor allem bei Spezialanfertigungen mit Schnitzereien an Balken wird gerne Buchenholz dafür verwendet. Im Bezug auf die Tragfähigkeit steht das Buchenholz anderen Bauhölzern in nichts nach und hat zudem die Eigenschaft, dass es sehr elastisch ist. In der konventionellen Bauweise spielt das Buchenholz als Baustoff zwar eine untergeordnete Rolle, wird aber immer dann genutzt, wenn besondere Anfertigungen mit speziellen Formen notwendig sind.

Buchenholz als Furnier

Besonders beliebt ist das Buchenholz, wenn es um Furniere geht. Hier zeigt sich die Robustheit dieses Holzes wieder, da es im Vergleich zu anderen Hölzern deutlich länger hält. Hinzu kommt die Elastizität, wodurch selbst sehr dünnes Furnier aus Buche flexibel genutzt werden kann. Der Nachteil ist allerdings, dass die Herstellung von Buchenholzfurnier sehr aufwendig und auch kostspielig ist. Daher ist Furnier aus Buchenholz preislich deutlich im höheren Bereich als andere Furnierhölzer. Vor allem Risse und Fäulnis bei der Herstellung sind ein Problem gewesen, wodurch der Ausschuss entsprechend hoch war. Durch moderne Techniken konnten diese Probleme allerdings weitgehend in den Griff bekommen werden. Buchenholz als Furnier bleibt zwar weiterhin ein teures Produkt, der Preis sank allerdings, da die Ausbeute in der Produktion deutlich erhöht werden konnte. Der weiterhin höhere Preis lässt sich durch die noch immer hohen Kosten in der Trocknung erklären, da es dafür noch kein industrialisiertes Verfahren gibt.

Buchenholz als Schichtholz

Wie beliebt Buchenholz als Baustoff ist, zeigt sich auch an den Innovationen rund um diese Holzart. Vor allem als Brettschichtholz ist Buchenholz in den letzten Jahren wieder sehr attraktiv geworden. Der Vorteil ist, dass der Anteil an Buchenholz gering gehalten werden kann und von der Tragfähigkeit anderer Hölzer profitiert wird. Nach außen zeigt sich dann die Buchenholzoptik, während im Inneren ein anderer Kern steckt. Das macht das Schichtholz als Baustoff wiederum in unterschiedlichen Bereichen sehr interessant, vor allem, wenn die Optik ebenfalls relevant ist.

Buchenholz im Holzbau

Wird Buchenholz im Holzbau als Vollholz oder Schichtholz verwendet, wird primär auf eine hohe Qualität geachtet. Je schlechter das Holz ist, umso geringer sind auch die Werte bei Tragfähigkeit und Dichte. Das kann gerade beim reinen Holzbau zu einem Problem werden. Daher gibt es bisher auch nur wenige Betriebe, die sich rein auf die Nutzung von Buchenholz im Holzbau spezialisiert haben. Durch den zunehmenden Trend, der Nutzung von Buchenholz bzw. generell zur vermehrten Verwendung von Holz, steigt auch die Nachfrage bei Buchenholz im reinen Holzbau. Der Vorteil ist allerdings, dass Buchenholz selbst in minderer Qualität bei MDF-Platten noch immer sehr gute Eigenschaften aufweist, vor allem bei der Robustheit. Oberflächen halten selbst bei Buchenholz minderer Qualität deutlich länger und sind weniger anfällig gegenüber Belastungen.

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