Tapete berechnen
Das Wichtigste in Kürze
- Verschnitt und Quadratmeteranzahl bestimmen die Menge
- Nie zu knapp kalkulieren
- Berechnungen mit EURO Norm Tapetenrollen sind einfacher
- Praktische Formeln helfen bei der Berechnung
Das Tapezieren eines Raumes stellt einerseits eine handwerkliche Herausforderung dar, andererseits bedarf es auch ein wenig Rechenleistung. So stellt sich in erster Linie die Frage, wie viel Tapete für einen Raum X benötigt wird. Und wie vielen Rollen dies entspricht, bzw. welche Richtwerte hierfür herangezogen werden können.
Wer hier anfänglich zu knapp kalkuliert, kann später nur schwer nachbessern. Wichtig ist nämlich, immer Rollen derselben Charge für einen Raum zu verwenden. Zwischen den Serien können nämlich schnell farbliche Unterschiede auftreten. Und nicht immer ist es möglich, Rollen entsprechend nachzubestellen, damit es am Ende für den kompletten Raum ausreicht. Es gilt also, möglichst großzügig zu rechnen. Aber wie funktioniert das nun im Detail?
Bei der Wand kann es etwas kniffliger werden, da wir hier Türen und Fensteröffnungen haben. Auch Vorsprünge oder Erker spielen eine Rolle, die von der insgesamten Wandfläche abgezogen werden müssen. Am einfachsten ist es hier, den Raumumfang heranzuziehen. Der Wert wird dann mit der Raumhöhe multipliziert und ein zu erwartender Verschnitt von etwa 10 Zentimetern hinzugefügt. Somit ist die Oberflächengröße einfach ermittelt und Sie müssen diverse Aussparungen (Tür, Fenster) nicht abziehen, da automatisch Reserven einbezogen wurden.
1. Wandlänge + Wandlänge + Wandlänge + Wandlänge = Raumumfang in Meter
2. (Wandhöhe + 0,10 m Verschnitt) * Raumumfang in Meter = zu tapezierende Quadratmeter
Um die tatsächliche Anzahl an Tapetenrollen zu errechnen, muss die Fläche ermittelt werden, welche eine Rolle Tapete abdeckt. Dafür nehmen Sie einfach die Länge mal die Breite. Auf das Ergebnis schlagen Sie dann noch zusätzlich 1-2 Rollen drauf und stellen so sicher, dass die Anzahl benötigter Rollen genügt.
Länge * Breite der Tapete = Fläche einer Rolle
Tipp: Die EURO NORM
Fachwerkstätten verwenden zumeist Tapetenrollen nach EURO Norm. Das erspart es ihnen, umständlich und kompliziert zu denken zu müssen. Die einheitlichen Maße von 10,05 m x 0,53 m – also einer Fläche von 5,33 Quadratmeter – sind hier äußerst hilfreich. Die Wandfläche wird durch 5 geteilt und es entsteht automatisch das benötigte Ergebnis - inklusive Verschnitt.
1. Raumumfang / 0,53 m (Bahnbreite) = Anzahl der Rollen Euro Norm Tapeten pro Raum
2. Raumhöhe + 0,05 m = Länge der Tapetenbahnen
3. 10,05 m (Rollenlänge) / Bahnenlänge = Anzahl der Tapetenbahnen pro Rolle
4. Bahnenanzahl pro Raum / Bahnenanzahl pro Rolle = Rollenbedarf
Wer jetzt noch 2 Rollen (bei Tapeten mit Mustern 3 Rollen) auf das Ergebnis draufrechnet, der stellt wirklich zu 100% sicher, dass es am Ende ausreicht. Der Materialbedarf fürs Tapezieren steht nun endgültig fest!
Das Ganze geht aber auch einfacher
Wenn man sich für Euro-Norm Tapeten entscheidet, besitzen diese, wie bereits abgeklärt, eine Breite von 53 cm und eine Höhe von 10 Metern. Das heißt, man bekommt aus einer Tapetenrolle ca. 4 Bahnen heraus, wenn es sich um eine musterlose Tapete handelt. Bei einer Tapete mit Muster (bei der man also den Rapport berücksichtigen muss), rechnet man mit 3 Bahnen pro Tapetenrolle.
Um nun die Rollenmenge auf einfache Weise zu berechnen, misst man die Länge und Breite der Wände und teilt diese durch 2 bei Uni- oder Streifentapete oder 1,5 bei Muster- oder Motivtapete. Das Ergebnis aufrunden.
Länge * Breite der Wände = Wandfläche / 1,5 oder 2 = Anzahl Rollen (bitte immer aufrunden)
Die wichtigsten Regeln beim Tapezieren
Sein Zuhause mit neuen Tapeten auszustatten, macht Spaß. Vor allem aber macht das Ergebnis Freude. Fakt ist aber auch: Niemand möchte mehr Geld für Baumaterial - oder in diesem Fall Tapeten - ausgeben, als unbedingt notwendig. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Anzahl an Tapetenrollen genau berechnen zu können. Dabei kann aber nicht auf die gleiche Weise vorgegangen werden, wie beim Berechnen von Farbe für einen Raum. Der Grund: Beim Tapezieren fällt ein so genannter Verschnitt an, also Material, welches beim Zuschneiden übrigbleibt und nicht mehr verwendet werden kann. Heißt: Sie kennen zwar die Anzahl an Quadratmeter eines Raumes und kaufen entsprechend Rollen ein. Dies muss aber am Ende noch lange nicht ausreichen!Faustregel Nummer eins lautet also
Beim Tapezieren besser etwas mehr Rollen einplanen.
Tapetenrollen richtig berechnen
Die Frage aller Fragen lautet doch: Wie viele Rollen sind nötig, um einen Raum gleichmäßig zu tapezieren? Wichtig sind zunächst die Raummaße und der voraussichtliche Verschnitt. Tapetenbahnen haben immer einen leichten Verschnitt, da sie vorab nicht haargenau auf die Raumhöhe bestimmt werden können. Für jede Bahn muss daher immer ein Verschnitt von etwa 10-15 cm mit einkalkuliert werden. Das ist der Teil, welcher oben und unten abgeschnitten werden muss und nicht weiter verwendet werden kann. Je nach Art der Tapete kann der Verschnitt natürlich auch größer ausfallen. Bei den Tapetenbahnen mit Motiven und Mustern, muss stets auf einen Versatz geachtet werden, da die Bahnen nicht einfach aufeinander folgend angebracht werden können. Die Tapete ist so zu kürzen, dass die Musterung oder das Motiv bei gleichbleibender Bahnlänge ordentlich ineinander übergeht. Auf diese Weise gehen natürlich gerade bei großgemusterten Tapeten auch große Teile der Rolle als Verschnitt verloren. Sie könnten zwar später für kleinere Orte zum Einsatz kommen, für große Flächen ist dies aber verloren. Nach dem Verschnitt ebenso wichtig ist die Abmessung des Raumes selbst. Die Quadratmeterzahl der Decke ist dabei einfach zu ermitteln:Hinweis
Raumlänge x Raumbreite = Fläche in Quadratmeter
Online-Rechner nutzen
Wer den Tapetenbedarf nicht selbst berechnen möchte, der nutzt einfach die Online-Tapetenrechner, die von einigen Bauhäusern wie etwa Hornbach angeboten werden. Die klassische Variante zur Berechnung der Tapetenmenge ist aufwändig – und auch gar nicht notwendig. Da es sich bei den meisten Tapeten um eine Euro-Norm-Tapete handelt, kann man getrost auf die einfachere Berechnungsvariante umsteigen. Wer es noch einfacher will, der beschränkt sich auf die Berechnung, die im letzten Absatz dieses Textes angeführt wird. Viel Spaß beim Tapezieren!Weitere interessante Artikel