Tapezieren: Vier verschiedene Wege für besondere Räume

Die Wandgestaltung beeinflusst die Stimmung von Räumen. Alle zehn Jahre sollte sie durchschnittlich erneuert werden, denn Farben verlieren im Laufe der Zeit an Deckkraft oder verfärben sich. Sinnvoll ist die Erneuerung der Wände oft schon deutlich früher. So beispielsweise, wenn man sich Veränderung wünscht. Immer häufiger entscheiden sich Verbraucher beim Thema Wandgestaltung gegen das Streichen und greifen stattdessen zur Tapete. Abhängig von der Raumgröße sparen sie dadurch Zeit und profitieren dank des heutzutage umfangreichen Tapeten-Sortiments von individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Nicht nur die Entscheidung für einen bestimmten Tapeten-Stil wirkt sich dabei auf die Raumatmosphäre aus. Ob ganze Wände, einzelne Bahnen, die Decke oder Akzent-Bereiche tapeziert werden, nimmt ebenfalls Einfluss auf die Stimmung. Welches Vorgehen ist im Einzelfall lohnenswert?

Wohnzimmer mit Blätter-Tapete
Kreative Akzente setzen durch moderne Tapeten. Copyright: Foto von Dan Gold (Unsplash)

Raumgestaltung mit Tapeten: Diese Möglichkeiten gibt es

Gegenüber dem Streichen haben Tapeten einige Vorteile. Nicht nur erspart man sich beim Tapezieren zeitintensives Abkleben. Abgesehen davon können Laien mit Tapeten vielfältigere Effekte erzielen. Ob nun mit interessanten Farbverläufen oder Muster- und Fotomotiven. Zudem ist das Tapezieren mit Raufasertapeten relativ einfach. Noch leichter gelingt das Kleben von Vliestapeten, sodass sich die meisten Verbraucher für diese Variante entscheiden. Denn Vlies-Modelle besitzen ein Trägermaterial aus Zellulose und Textilfasern, wohingegen Raufaser-Varianten aus Papier und Holzfasern bestehen. Dadurch gelten Vliestapeten als strapazierfähiger und verändern bei der Verarbeitung nicht die Form, was die Wandgestaltung erleichtert. Lediglich die Berechnung der richtigen Menge stellt noch eine kleine Herausforderung dar. Hat man erst genügend Arbeitsmaterial zu Hause, bereitet man die Wände vor und das Tapezieren kann beginnen. Abhängig von der Größe der Wand und der Tapetenart ist die Arbeit in wenigen Stunden erledigt. Damit Räume durch Tapeten besonders wirken, sind neben dem Tapeten-Stil vor allem die Raumgegebenheiten relevant. Je nachdem, wie Zimmer aufgebaut sind und welcher Effekt durch das Tapezieren erzielt werden soll, entscheiden sich Verbraucher vorab für ein bestimmtes Tapeten-Konzept, so beispielsweise für:

  • vier tapezierte Wände
  • Akzentwände
  • einzelne Tapetenecken oder tapezierte Möbelstücke
  • Tapeten im Deckenbereich


Wandgestaltungstipp
Sollen nicht alle Wände tapeziert werden, lassen sich die Tapezierarbeiten mit Streicharbeiten für den Rest des Zimmers kombinieren. Dabei aber immer auf einen einheitlichen Stil achten, damit die Raumatmosphäre nicht zu unruhig wird.

Kokon-Prinzip: Wann sich das Tapezieren aller vier Wände lohnt

Wenn der Zweck von Tapezierarbeiten die Erneuerung abgenutzter oder ausgeblichener Wandgestaltung ist, werden in der Regel alle vier Wände tapeziert. Auch aus gestalterischer Sicht kann das Tapezieren im Kokon-Prinzip sinnvoll sein, denn so lässt sich ein besonders einheitlicher Raumstil erzeugen. Empfehlenswert ist das Vierwand-Konzept außerdem, wenn durch die Tapete die Wände eines Zimmers geschützt und vor Kratzern bewahrt werden sollen. Je mehr Tapetenbahnen man in einem Raum unterbringt, desto ruhiger sollte dabei die gewählte Motivik sein. Mit zu dynamischen Mustern und mehr als drei Farben vermittelt das fertig tapezierte Zimmer eine gewisse Unruhe.

Akzentwände: Wann Statement-Tapeten an einzelnen Wänden empfehlenswert sind

Wo durch das Tapezieren Leben ins Zimmer geholt werden soll, können statt vier tapezierten Wänden einzelne Akzentwände sinnvoll sein. Wer durch den Akzent die Raumgröße reduzieren will, setzt die Statement-Wand weit hinten. Soll das Zimmer optisch vergrößert werden, tapeziert man dagegen die seitlichen Wände. Räume mit zwei gegenüberliegenden Statement-Wänden in dunklen Farbtönen wirken dabei automatisch gemütlicher. Wichtig ist, dass der Tapeten-Stil auf die Möbelstücke abgestimmt ist und deren Farben aufgreift. Gemusterte Tapeten und solche mit dynamischen Farbverläufen wirken als Akzent-Tapeten am lebendigsten. Sollen eher Motive als Akzente zum Einsatz kommen, wählt man am besten aussagekräftige Darstellungen wie besondere Fototapeten.

Eyecatcher: Wann einzelne Tapetenbahnen für Möbel oder Zimmerecken Sinn machen

Auch mit einzelnen Tapetenbahnen lassen sich wirkungsvolle Raumeffekte erzielen. So vor allem, wenn ein bestimmter Bereich des Zimmers die Aufmerksamkeit auf sich ziehen soll. Dies kann beispielsweise eine Ecke mit Vitrinen sein oder der Hauptaufenthaltsbereich. Auch Raumunterteilungen lassen sich mit durchdacht gesetzten Tapetenbahnen realisieren. Wer dagegen einzelne Möbelstücke betonen will, kann die Bahnen auf der umliegenden Wand oder dem Mobiliar selbst anbringen. Ist das Möbel schon älter, lässt es sich durch Tapeten sogar upcyceln. Bei der Wahl des Tapetenstils entscheiden sich Verbraucher idealerweise für ein lebhaftes Motiv, wenn der Eyecatcher-Effekt im Mittelpunkt stehen soll. Auch harte Brüche mit dem weiteren Raumstil sind in diesem Fall vorstellbar.

Deckenakzent: Wann Tapeten im Deckenbereich Räume aufwerten

Wer sich für Tapetenbahnen an der Decke entscheidet, kann Räumen dadurch Höhe, Tiefe und Volumen verleihen. Mit unifarbenen Deckentapeten entsteht ein dreidimensionaler Eindruck. Je höher die Zimmer nach den Arbeiten wirken, desto wohler fühlt man sich. Niedrige Decken wirken schnell erdrückend, sodass dramatische Deckenakzente mit Tapeten gerade in Räumen mit wenig Luft nach oben sinnvoll sind. Nicht nur als Akzent kann man die Decke gestalten. Theoretisch können Verbraucher sie auch im gleichen Muster tapezieren wie die restlichen Wände und dadurch Höhe schaffen. In Einzelfällen lohnen an der Decke zudem Fototapeten, um Wohlfühl-Flair zu erzeugen. So beispielsweise Modelle mit Motiven wie einem Sternenhimmel an der Schlafzimmerdecke.

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