Tiny House – Leben auf kleinem Raum

Das Wichtigste in Kürze
  • In einem Tiny House zu leben heißt auf kleinstem Raum mit optimierten Details zu leben.
  • Die in Deutschland geltenden Bauvorschriften schrecken viele Menschen vom Bau eines solchen Holzhauses ab.
  • Diese autarke Wohn-Variante schont die Umwelt durch Einsparung von Energie und Wasser.
Wie so vieles kommt auch dieser Trend aus Amerika nach Deutschland. Tiny Houses, leben auf wenigen Quadratmetern, so heißt der neue Trend. Auch in Deutschland findet diese autarke Lebensweise immer mehr Anhänger, obwohl sie rein rechtlich in der Grauzone liegt.

Tiny Houses in Deutschland

Tiny Houses finden auch in Deutschland immer mehr Fans. Tiny Houses zeichnen sich meist durch folgende Merkmale aus:
  • eine Größe zwischen 10 und 55 Quadratmetern
  • eine konventionelle Form
  • ein Satteldach
  • das Haus ist auf Rädern montiert.
Die Mieten in deutschen Landen steigen stetig und so ist ein Tiny House eine gute Alternative, denn wenig Wohnraum kostet auch weniger und ist außerdem gut für die Umwelt. Inzwischen gibt es viele Ideen für die Gestaltung eines Tiny Houses. Viele kommen aus den USA, aber auch in Deutschland beschäftigen sich immer mehr Menschen mit diesem Trend. Zumindest im Internet ist das Tiny House auch angekommen. Doch in Deutschland verhindern die zahlreichen und komplizierten Genehmigungs- und Bauvorschriften sowie die Straßenverkehrsordnungen eine weiträumige Ausbreitung des Tiny Houses. Inzwischen gibt es jedoch immer mehr Menschen, die sich davon nicht abschrecken lassen und trotzdem bauen. Das erste Tiny House in Deutschland wurde von Klaus Toszek in Hessen gebaut.

Die Kosten für den Bau

Im Durchschnitt kostet der Bau eines Tiny Houses etwa 20.000 Euro. Wer mitten in der Natur und autark leben möchte, muss das Tiny House exakt und detailliert planen. Eine Küche, ein Bett und ein Bad sollten in dem kompakten Holzhaus Platz finden. Dafür ist es aber notwendig, dass jeder einzelne Quadratmeter gründlich durchdacht und der vorhandene Platz optimal genutzt wird. Es vergeht einige Zeit, bis der Entwurf dann auch wirklich steht und der Grundriss dann auch umgesetzt wird.
Tiny-House
Für die meisten Menschen, die das Projekt Tiny House bewerkstelligen möchten, bedeutet das Haus aber nicht nur mehr persönliche Freiheit. Sie sparen nämlich die Kosten für den Bau und die laufenden Unterhaltskosten, verbrauchen weniger Energie, sparen Wasser und schonen so die Umwelt. Darüber hinaus brauchen sie auch weniger Landfläche. Das Interesse der Menschen in Deutschland ist groß an dieser Art von Lebensweise. Doch der überwiegende Teil der Menschen lässt sich von den Bauvorschriften in Deutschland abschrecken. Doch es gibt eine kleine Gesetzeslücke, die man sich zunutze machen kann. Das Tiny House ist kein Haus im eigentlichen Sinn, denn es verfügt über kein Fundament. Es ist aber auch kein Wohnmobil, sondern bestenfalls handelt es sich um Ladegut auf einem Anhänger. Steht es dann noch auf einem gepachteten Grundstück, gilt das deutsche Baurecht nicht.

Der kulturelle Unterschied

Diese Idee vom Wohnen fasziniert auch viele Menschen in Deutschland. Doch die wenigsten von ihnen können sich auch vorstellen, tatsächlich so zu leben. Zwischen Deutschland und den USA gibt es eben dann doch kulturelle Unterschiede. Deutsche möchten zwar auch einfach leben, aber nicht auf nur 15 Quadratmeter Wohnfläche. Tiny Houses mit dieser Größe an Quadratmetern wird man in Deutschland deshalb vergeblich suchen. Das wäre aber die Größe eines typischen Tiny Houses. Auch das ein Tiny House auf Rädern steht und damit mobil ist, ist für Deutsche eher nicht denkbar. Die Nachfrage in Deutschland nach Kleinhäusern steigt zwar, aber diese haben im Schnitt eine Fläche von 80 Quadratmetern.

Das deutsche Tiny House

In Deutschland gibt es fast keine feststehenden kleinen Häuser. Die deutschen Gesetze erlauben einfach nicht, einfach mal eben so ein kleines Haus irgendwo hinzubauen. Wer einen Raum nicht einfach nur als Gartenhäuschen nutzt, muss eine Baugenehmigung haben. Die in Deutschland zu erhalten ist sehr komplex und nervenaufreibend. Damit verbunden ist auch die Schwierigkeit, einen Bauplatz zu finden, der geeignet ist für den Bau. Deshalb wagen viele Menschen den Schritt in das eigene Tiny House in Deutschland als Hauptwohnsitz nicht, obwohl Wasser, Strom und Sanitäranlagen vorhanden wären. Die Alternative sehen die Deutschen in den Einzug in das Gartenhaus im Schrebergarten. Eine weitere Alternative ist, sich für ein Leben im Bauwagen zu entscheiden. Inzwischen gibt es in vielen deutschen Städten Bauwagensiedlungen. Geschätzt werden sie auf etwa 200 in ganz Deutschland. Immer mehr gibt es jedoch Besitzer von Bauwagen, die sich auf dem Land häuslich niederlassen. Allerdings ist auch das Leben in einem Bauwagen eine rechtliche Grauzone, denn es ist illegal, so zu wohnen. Deshalb braucht es einiges an Courage, wenn man so leben will.

Alternative Bauwagen

Es gibt inzwischen Spezialisten dafür, alte Bauwagen zu Wohnwagen umzufunktionieren. Dabei werden auf alten Fahrgestellen neue Bauwagen, in denen man wohnen kann, montiert. So entsteht ein Wohnraum von 20 bis 25 Quadratmetern. Die Größe ist abhängig von der Größe des Fahrgestells. Je nach eigenen Vorlieben und Bedürfnissen kann der Innenausbau individuell erfolgen. Komfort kann man trotzdem genießen. Es ist alles da, was der Bewohner braucht:
  • eine Küche mit den notwendigen Geräten
  • ein Ofen
  • ein Bad mit Dusche
  • Schränke
  • eine Waschmaschine.
Die Kosten belaufen sich auf zwischen 20.000 und 100.000 Euro.

Die Menschen dahinter

Die Menschen, die ein Tiny House oder einen Bauwagen bewohnen möchten, sind in allen sozialen Schichten vertreten. Inzwischen leben also nicht nur Aussteiger in dieser Wohnform. Oft sind es auch Rentner, die sich für ein Leben im Tiny House oder einem Wohnwagen entscheiden. Meist handelt es sich dabei um Menschen, die nach einem fremdbestimmten Leben sich nun ihren Traum von einem selbstbestimmten Leben erfüllen möchten. Bei den meisten sind es deshalb Kindheitsträume, die sich erfüllen sollen. Man kann selbst entscheiden, wie und wo man leben möchte. Eventuell auf einem kleinen Grundstück am Waldrand oder auch an einem See. Der Möglichkeiten gibt es viele. Eines haben jedoch alle gemeinsam, sie möchten autark leben und möglichst mitten in der Natur. Trotzdem sollte man sich vor dem Schritt in ein Tiny House über die Möglichkeiten einer minimalistischen Lebensweise genau informieren. Für viele ist es jedoch fantastisch, auf diese Art und Weise nur noch einen kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Ein Tiny House ist gut für die Umwelt, doch die Bauvorschriften in Deutschland verhindern oft die Umsetzung dieser Idee.

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