Bangkiraiholz als Baustoff

Das Wichtigste in Kürze
  • Bei Bangkiraiholz handelt es sich, um witterungsbeständiges Hartholz aus Baumarten die in den Tropenwäldern von Südasien wachsen. Ursprünglich in verschiedenen Gebieten von Thailand, Borneo und Sumatra beheimatet, werden die Bäume zur Gewinnung des hochwertigen Hartholzes auch in Indien, auf den Philippinen, in Indochina und auf Java angebaut.
  • Bangkiraiholz als Baustoff ist so hart, das ein Einsatz von Nägeln nicht möglich ist, deshalb können bei einer Verbindung nur Schrauben zum Einsatz kommen, idealerweise in vorgebohrten Löchern.
  • Das Hartholz kommt vor allen Outdoor zum Einsatz bei Balkonen und als Terrassendielen, denn es ist wetterbeständig und besitzt eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren.

Baumarten von Bangkiraiholz als Baustoff

Am häufigsten wird die Baumart "Yellow Ballau" als Bangkirai vermarktet, jedoch können auch andere Baumarten unter den Namen Bangkirai verkauft werden, deshalb sollte man auf entsprechende Zertifikate achten, wie das Kurzzeichen DIN EN 13556 SHB (yellow) balau (MY) oder selangan batu Nr.1 (MY-Sabah). Dennoch kann die Holzqualität von Bangkiraiholz als Baustoff sehr unterschiedlich sein. Im Allgemeinen gelten folgende Richtwerte:
  • Bangkirai besitzt eine Rohdichte von 0,65 bis 1,16 Gramm je Kubikzentimeter.
  • Das Hartholz entspricht der Dauerhaftigkeitsklasse 2 bis 3.
  • Die Schwindmaße betragen radial 0,16 bis 0,19 sowie tangential zwischen 0,37 und 0,43 Prozent.
  • Die Holzfarben von Bangkirai reichen von Gelblichbraun über olivbraun bis rötlichbraun
  • Bei der Holzstruktur handelt es sich um Wechseldrehwuchs
  • Bangkirai wird beispielsweise als Terrassenholz für Bootsstege und Lärmschutzwände verwendet.

Was ist bei der Verwendung von Bangkirai als Bauholz zu beachten?

Bangkiraiholz als Baustoff
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Bangkiraiholz als Baustoff ist aufgrund seiner Langlebigkeit optimal für Terrassenboden geeignet und mit den passenden Entwässerungssystemen auch für Balkone. Dabei sollte aber beachtet werden, dass das Holz besonders bei Starkregen und an der Wetterseite dunkle Flecken an der Fassade hinterlassen könnte, weil es naturbedingt dunkle Stoffe freigibt. Regenleitsysteme und Regenrinnen sind deshalb bei Verwendung als Balkonholz an offenen Balkonen und Dachterrassen unerlässlich. Durch den Einfluss von UV-Strahlen und Witterungseinflüssen verfärbt sich Bangkiraiholz als Baustoff im Außenbereich an der Oberfläche silbergrau. Das lässt sich mit einer für Harthölzer geeigneten farbigen Lasur oder mit der Anwendung von pigmentierten Ölen als Anstrich vermeiden. Eventuell auf dem Holz auftretende Wasserflecken lassen sich leicht mit einer Messingbürste entfernen.

Neigt Bangkiraiholz als Baustoff zum Reißen oder Verziehen?

Bangkiraiholz als Baustoff ist ein Naturprodukt, wie jede andere Holzart, deshalb kann sich Bangkiraiholz ebenfalls verziehen oder reißen. Das passiert vor allem, wenn Holz schlecht gestapelt oder gelagert wird. Sobald das Bangkiraiholz als Baustoff ordnungsgemäß verschraubt ist, hält sich die Gefahr des Verziehens jedoch in Grenzen. Durch das langsame Trocknen dieser Holzart kommt es gelegentlich zur Bildung von Oberflächen- beziehungsweise Endrissen und manchmal treten Harzkanäle auf, die in Form von hellen Linien sichtbar werden. Für den Einsatz von Nägeln ist das Holz zu hart, deshalb kann es nur verschraubt werden und dazu müssen vorher Schraublöcher vorgebohrt werden, die das Einreißen des Holzes verhindern.

Welche Werkzeuge und Materialien eignen sich zur Bearbeitung von Bangkiraiholz als Baustoff?

Zum Verarbeiten von Bangkiraiholz als Baustoff ist Hartmetallwerkzeug sinnvoll. Es lässt sich mit jeder normalen Säge bearbeiten aber die meisten werden dabei schnell stumpf. Die Gerbstoffe im Bangkiraiholz reagieren zusammen mit Eisen und Feuchtigkeit zu einer starken graublauen Verfärbung, die durch Regen ausgewaschen wird und zur Verschmutzung des Bangkiraiholzes und anderer Bauten in unmittelbarer Umgebung beitragen kann. Deshalb empfiehlt sich der Einsatz von speziellen Edelstahlbeschlägen und Edelstahlschrauben, um lange Freude an seiner Terrasse zu haben.

Bangkirai als Baustoff verträgt problemlos Erd- und Wasserkontakt

Bangkirai-Pfosten können ohne besondere Vorbehandlung in die Erde eingraben oder mit Wasser in Verbindung gebracht werden. Deshalb eignet sich dieses Holz perfekt für kleine Brücken, Bootsstege sowie Wasser- und Hafenbauten aller Art. Egal ob Gartenmöbel, Sicht- und Lärmschutzwände Yellow Balau beziehungsweise Bangkirai kann durch seine Stabilität und Langlebigkeit für viele Einsatzgebiete verwendet werden. Mit Bangkirai Öl oder speziellen Lasuren lässt sich der Vergrauung des Holzes auf der Oberfläche entgegenwirken.

Bangkiraiholz und Umwelt

Bei allen Vorteilen, die Bangkiraiholz als Baustoff zu bieten hat, handelt es sich dabei um ein Tropenholz, welches aufwendig über große Strecken transportiert werden muss und dabei viel Energie verbraucht. Zudem kann man selten sicher sein, dass die Zertifikate echt sind und das Holz wirklich aus nachhaltiger Produktion stammt und mancher billige Ersatz hält qualitätsmäßig nicht, was er verspricht. Am sichersten ist es Bangkiraiholz, als Baustoff bei einem Holzfachhändler kauft, wo er sich auch entsprechen beraten lassen und das Holz selbst in Augenschein nehmen kann. Erfahrene Holzhändler kennen sich mit den Qualitätskriterien von Tropenholz aus und können erkennen, ob es wirklich Bangkiraiholz ist oder ein minderwertiges Imitat, welches dem Holz nur ähnlich sieht aber nicht über dessen Zähigkeit und Langlebigkeit verfügt.

Alternativen zu Bangkiraiholz als Baustoff

Einheimische beziehungsweise europäische Lärchen (Larix decidua) und Douglasien bieten oft ähnlich gute Eigenschaften, sind jedoch weniger kompliziert bei der Verarbeitung und müssen nicht so lange Transportwege zurücklegen. Leider enthält das Holz aus heimischen Douglasien oft sehr viele Äste und breite Jahresringe, was sich wiederum negativ bei der Verarbeitung bemerkbar machen kann. Lärchenbestände gibt es vergleichsweise wenige in Europa, sodass eher die qualitativ hochwertigere sibirische Lärche eine Rolle spielt. Lärchenholz ist etwas härter als andere Weichholzarten und verfügt beinahe über Hartholzqualitäten. Es eignet sich für Fenster- und Türrahmen, Parkettböden, Innenausbau aber auch für den Garten- und Landschaftsbau und für Hochbeete. Lasuren bringen das Holz im Außenbereich am Besten zur Geltung. Für den direkten Bodenkontakt ist jedoch Bangkiraiholz als Baustoff besser geeignet.

Fazit:

Bangkiraiholz als Baustoff ist ideal für den Außenbereich und ganz besonders für Terrassendielen. Das beständige Hartholz benötigt keine Imprägnierung, um die schöne Farbe zu erhalten, sollte es jedoch geölt oder mit einer gut haftenden Lasur gestrichen werden. Echtes Bangkiraiholz als Baustoff hält bis zu 30 Jahren. Wer Bangkiraiholz kaufen möchte, sollte auf einen Holzfachhändler vertrauen und sich über die Eigenschaften des Holzes beraten lassen. Zertifikate allein garantieren nicht immer eine gleichbleibend gute Qualität von Tropenhölzern, am besten ist es, das Holz vor dem Kauf selbst in Augenschein zu nehmen und sich vor Ort selbst ein Bild zu machen. Das Holz legt einen weiten Weg zurück und durch falsche Lagerung unterwegs kann es an Qualität verlieren. Für die Bearbeitung ist stabiles Werkzeug von Vorteil. Löcher sollten vorgebohrt und Edelstahlschrauben und Beschläge verwendet werden, dann ist Bangkirai ein dankbarer Baustoff.

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